Mittwoch, 24. November 2010







 
Die Königin seufzt.
Sie ist schon lange nicht mehr allein mit sich in der Burg an dem Eisenbach gewesen. Nun sind alle - der strahlende König, die erstgeborene Prinzessin, der 90 Minuten später geborene Prinz und die jüngste Prinzessin - in die weite und nahe Ferne geritten.
Nun, nachdem ein Regal einen neuen Platz bekommen hat, ist es an der Zeit, Teile der Bibliothek zu sortieren. Doch nach welchen Kriterien? Alphabetisch, nach Themen (Klassiker, Romane, Biographien etc.) oder Autoren, männliche und weibliche für sich, oder nach Farben? Nach Alter der Bücher oder Taschenbuch oder gebundenes Buch mit Schutzumschlag oder gar Libri mit Goldschnitt?
Heilige Madonna!
Die Königin gönnt sich eine Pause und lustwandelt die Ahnengalerie entlang bis zur Küche hin, wo silberne Rehe wispern: "Ohh, lieb' Königin, die Wäsche ist noch nicht zum Trocknen aufgehängt...und die jüngste Prinzessin sollte von der Schule abgeholt werden".
Ja, so ist es.

6 Kommentare:

  1. Liebe Ariane

    Wie schön zu sehen, dass es Dir gut geht – so schön!
    So viel Zeit ist vergangen ….
    Ich erkenne vieles wieder; einige wenige Dinge (z.B. den Ahnen im Goldrahmen, kann das sein!?); mehr jedoch das Licht, den Geschmack, den Klang. Erstaunlich!
    Wohltuend vertraut, ein bisschen irritierend. So berührend.
    Erinnerung ist ein bisschen wie Schorf auf einem aufgeschlagenen Knie: Es tut gut, ihn abzuknibbeln, auch wenn es schmerzt und manchmal ein bisschen frisches Blut kommt. Was wird sich darunter verbergen? Sollte man vielleicht doch besser nicht nachschauen? Ist die Wunde schon geheilt? Bleibt dann eine Narbe?
    Ich werde in das Schächtelchen schauen, das ich schon solange mit mir trage: Einen Gedichtband, eine getrocknete Blüte, eine Eichel mit Hütchen, und (D)einen grossen schwarzen Knopf finde ich darin.

    Das nächste Pils trinke ich still, und proste Dir zu.
    Ich werde sicher wieder her kommen ..

    Gib auf Dich acht!

    Der Freund, der ausgezogen ist, weit, weit hinter die Berge

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  2. Ja, Heilig's Blechle! welch Überraschung...
    Es ist viel Zeit vergangen. Die Ahnen hingen in ihren Goldrahmen noch bei meinen Eltern. Doch manches ist tatsächlich bei mir geblieben, was schon (immer) da war und hat sich noch verstärkt.
    Du hast ein Schächtelchen? Den Gedichtband mit dem Linolschnittrosen bedruckten Vorsatzpapier hatte ich gerade heute in der Hand. Auch der kohleschwarze Paul Zech war dabei.
    Ich hoffe, dass es Dir gut geht, Du Freund, der ausgezogen ist, weit, weit hinter die Berge.
    Cheers

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  3. ich hoffe, die rosenumsäumten tellerlein haben die burg unbeschadet erreicht und die königin ist zufrieden.
    mit verbeugung
    tatjana von stadt und feld

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  4. Die Königin ist hoch erfreut verkünden zu können, dass die erzählenden Teller unversehrt die Burg erreicht haben. Höchst zufrieden sich verbeugend: Ariane la Rose de RichCoeur.
    P.S.
    Das Licht wich schon vor Stunden, so dass am Morgen erst fotografiert werden kann.

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  5. Hallo Ariane, vielen Dank für Deine Worte auf meinen blog, das freut mich als Exil-Hamburgerin ganz besonders! Schön hast Du es bei Dir.

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